MPU


MPU ist die Abkürzung für eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung, die im Volksmund auch unter dem Namen "Idiotentest" bekannt ist.

Die MPU gibt es seit den 50er Jahren in Deutschland, mit ihr soll die Geeignetheit zum Führen eines Kraftfahrzeugs festgestellt werden. Diese Prüfung umfasst körperliche, psychische und charakterliche Merkmale.

Ziel ist es festzustellen, wie der Autofahrer sich in Zukunft im Straßenverkehr verhalten wird. Ohne ein positives MPU-Gutachten, wird die Fahrerlaubnis nicht wieder erteilt. Da die MPU nicht beim Straßenverkehrsamt durchgeführt wird, sondern bei Verkehrsmedizinern bzw. Verkehrspsychologen, muss das erstellte Gutachten für die Straßenverkehrsbehörde nachvollziehbar, glaubhaft und widerspruchsfrei sein, ansonsten kann das Gutachten abgelehnt werden.

Die Begutachtung wird nach einer vorgegebenen Richtlinie durchgeführt. Die Durchfallquote der MPU liegt jährlich zwischen 40 und 50 Prozent.

2011 mussten fast 99300 Autofahrer eine MPU durchführen, die Zahl sinkt seit Jahren, 2009 waren es noch ca. 106000.







In folgenden Fällen wird eine MPU angeordnet:

- Eine Autofahrt unter Alkoholeinfluss mit einem Blutalkoholwert von mehr als 1,6 Promille
- bei wiederholten Auto fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss
- bei mehr als 18 Punkten in der Verkehrssünderdatei in Flensburg

In der MPU gilt es dem Gutachter glaubhaft darzulegen, dass der ursächliche Grund der MPU in Zukunft nicht mehr bestehen wird. Also, arbeiten Sie an Ihrer inneren Einstellung zum Fahren mit dem PKW und bereiten Sie sich sinnvollerweise auf einen solches Test gut vor. Viel Erfolg!

Ablauf der MPU

Die MPU besteht aus drei Teilen, deren Reihenfolge nicht vorgeschrieben ist:
1. ärztliche Untersuchung
2. psychologisches Gespräch und
3. Leistungsdiagnose
Die Durchführung der MPU dauert etwa drei bis vier Stunden.

Bei der ärztlichen Untersuchung wird die Person auf verkehrsrechtlich relevante Erkrankungen sowie Alkohol- oder Drogenmissbrauch /-abhängigkeit untersucht. Dazu führt der Arzt ein Gespräch über die medizinische Vorgeschichte und es werden körperliche, sowie im Einzelfall auch labormedizinische Untersuchungen durchgeführt. Meistens ist ein vollständiger Verzicht auf Alkohol oder Drogen verkehrsmedizinisch zu belegen. Dazu werden Drogenscreenings (Haar- oder Urinanalysen), mit denen sich Spuren früheren Konsums teilweise noch nach Monaten nachweisen lassen, und Alkoholscreenings (z.B. über die Leberwerte) durchgeführt.

Im psychologischen Gespräch geht es darum zu erfahren, wie einsichtig die Testperson in Bezug auf das frühere Fehlverhalten ist, wo die persönlichen Ursachen dafür liegen, wie die Konsequenzen für das aktuelle Verhalten und Vorsätze und Verhalten für die Zukunft ausschauen und wie eine erneute Verkehrsauffälligkeit verhindern werden kann. Dass positive Verhalten muss in der Regel mindestens sechs Monate nachweisbar stabil gelebt worden sein, also ein halbes Jahr ohne Alkohol oder Drogen. Laut Vorschrift muss das Gespräch für das Gutachten aufgezeichnet werden. Die Untersuchungsstellen sollten der Testperson die Möglichkeit bieten, die Aufzeichnungen nachzulesen, um Missverständnisse zu vermeiden.

Bei der Leistungsdiagnose wird ein standardisierter Reaktionstest am Computer durchgeführt, um die körperliche Leistungsfähigkeit (Reaktionsfähigkeit, Konzentration und Aufmerksamkeit) zu testen.

Der Idiotentest sollte nicht unterschätzt werden, wie man an der hohen Durchfallquote erkennen kann. Man sollte sich auf jeden Fall für den Test vorbereiten, dazu gibt es die Möglichkeit, bei den MPU-Stellen an Informationsabenden teilzunehmen. Auch externe Stellen bieten Möglichkeiten an, sich gut auf den Idiotentest vorzubereiten. Achten Sie aber unbedingt auf seriöse Angebote! Die "MPU-Vorbereitung" kann von jedermann durchgeführt werden, der sich in dem Gebiet für kompetent hält. Wenn Sie das Geld für eine Vorbereitung sinnvoll nutzen möchten, sollten Sie aber auf jeden Fall auf qualifizierte und geschulte Fachkräfte achten.

Kosten der MPU

Die Kosten der MPU sind durch die Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr geregelt. Für Alkohol- und Drogenuntersuchungen liegen die Kosten bei 402 Euro, hinzu können noch Kosten für Versand und Labor kommen, so dass nicht selten die 500 Euro-Grenze überschritten wird.

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